Disgust waren nie eine richtige Band, auch wenn von ihnen immerhin zwei Alben und eine (laut Ansicht der Gruppe) illegale 7" veröffentlicht wurden und das britische Quartett sogar ein bißchen herumtourte. Viel mehr steckte hinter Disgust jedoch ein Projekt diverser Mucker aus dem Punk- und Crust-Bereich: Dean Jones und Lee Barrett (Extreme Noise Terror), Kneil (The Crack) und Steve Beatty (Flux Of Pink Indians, Schindler). Gaststar ist auf dieser 1996er-Scheibe … mehrEx-Motörhead-Klampfer Wurzel an der Lead-Gitarre. Die Mucke ist eine derbe Crust-Attacke inklusive sämtlicher Klischees (Discharge-Song-Strukturen, minimalistische Anti-Kriegs-Texte, Leichen-Cover), die allerdings durch Wurzels Soli und ein paar Breaks eine ungewohnte Schlagseite gen Metal bekommt. Einige Szene-Wächter schrien daraufhin sofort "Verrat!", was jedoch nix an der Tatsache ändert, daß A World Of No Beauty eine völlig schädelspaltende Brutalo-Attacke ist, die problemlos mit jedem Genre-Classic mithalten kann. Sie ist lediglich einen Tick abwechslungsreicher (höre z.B. das ungewohnt strukturierte "A Mother's Bleeding Heart"). Dennoch schüttelt sich Alleinkomponist und Basser Lee die fiesen Crust-Riffs nur so im Akkord aus der Hüfte. Kein Wunder, daß damals für die anstehende Extreme-Noise-Terror-Scheibe Damage 381 kaum noch richtig stumpfe Haßbolzen zur Verfügung standen und die Kerls statt dessen progressiver herumdröhnten. Das echte Crust-Brett rulte derweilen von den Fans kaum bemerkt auf A World Of No Beauty . --Jan Jaedike weniger