Schon mit What Sound bewiesen Louise Rhodes und Andy Barlow, dass sie sehr wohl in der Lage sind, ihre chronische Streitsucht zugunsten musikalischer Visionen einzudämmen. Die Dauerdifferenzen der beiden Egos scheinen gelöst, der vorübergehende Split vergessen, denn anders ist die Ausbalanciertheit des vierten Lamb-Albums Between Darkness And Wonder kaum zu erklären. Die britische TripHop-Band der ersten Generation nahm sich knapp zwei Jahren Zeit, pendelte … mehrzwischen einem Studio in Holland und dem Feintuning in L.A. In dieser Periode wurde gefeilt, geschliffen und ausformuliert bis die Platte ausgereift war. Nur die Schatten konnten Lamb nicht vertreiben, und so schleppt sich einmal mehr eine große Melancholie durch die manchmal verstört klingenden Songs, die stets von Louise Rhodes' überaus schöner Stimme geprägt werden. Selbst zwischen dem von Breakbeats und orchestralen Arrangements domierten, unheilvollen Opener "Darkness" geht sie nicht unter. Selten verknoten Lamb angenehmerweise danach die Sounds zu undurchdringlichen Komplexen. So überrascht "Stronger" mit einem Wechselspiel zwischen hypnotischem Ambient und funky Beats, die in "Sugar 5" und "Sun" sogar anfangen zu hüpfen. Im Kontrast dazu steht das träumerische "Angelica" mit seinen klassischen Piano-Passagen oder "Clouds Clear", das zwischen akustischer Ballade und digitalem Donnerhall oszilliert. Gerade das Wechselspiel von Pop und Poesie, der von Streichern verursachten Opulenz und Elektronik sorgt für laufende Spannungs- und Stimmungswechsel. --Sven Niechziol weniger
CD 1
01 - Darkness
02 - Stronger
03 - Sugar 5
04 - Angelica… mehr
05 - Till The Clouds Clear
06 - Wonder
07 - Sun
08 - Learn
09 - Please
10 - Open Up
11 - Hearts And Flowers weniger