Kurz bevor diese CD erschien, war Bill Frisell mit seinem Trio auf Tour und führte da, am Bühnenrand sitzend, im kleinen schon mal vor, was diese Session aufdringlich durchdringt: Country und Bluegrass. Doch anders als der Bassist Charlie Haden, der ja schon als Kind in selbst produzierten Radioshows aus dem heimischen Farmwohnzimmer sang, nähert sich Frisell von CD zu CD sukzessive dem Folkgenre an. Dabei sind seine Sound- und Klangfarbenspiele, die man aus seiner … mehrlangjährigen Zusammenarbeit mit Joe Lovano und Paul Motian kennt, in den Hintergrund getreten. Das urban Medidative und Sphärische in Frisells Musik ist in den vergangenen Jahren zunehmend einer spätpubertierenden Lagerfeueratmosphäre gewichen, zumindest auf seinen eigenen Platten. Dennoch hat diese Suche nach einer neuen Welt auch was. Auf seine Art authentisch klingt Frisell komischerweise genau da, wo man ihn am allerwenigsten vermutet -- im Blues. Hier spürt man dann auch den Chicago Bluesfan, der mit Muddy Waters und Paul Butterfield schon immer mehr anfangen konnte als mit Country-Hymnen à la "Wayfaring Stranger". Im Mittelpunkt dieser CD steht Frisells Quartett mit dem National Steel Guitar Spieler Greg Leisz, bei einigen Titeln ist ein Bläsertrio um den Trompeter Ron Miles hinzugestellt, das aber eher eine unterstützende Funktion übernimmt. In dem ungemein vielschichtigen und spannenden Frisell-Katalog, den das Nonesuch-Label im Angebot hat, ist diese Aufnahme nicht die spektakulärste. --Christian Broecking weniger
CD 1
01 - Blues Dream
02 - Ron Carter
03 - Pretty Flowers Were Made For Blooming
04 - Pretty Stars Were Made To Shine… mehr
05 - Where Do We Go?
06 - Like Dreamers Do [Part 1]
07 - Like Dreamers Do [Part 2]
08 - Outlaws
09 - What Do We Do?
10 - Episode
11 - Soul Merchant
12 - Greg Leisz
13 - The Tractoe
14 - Fifty Years
15 - Slow Dance
16 - Things Will Never Be The Same
17 - Dream On
18 - Blues Dream (Reprise) weniger