Change heißt das neue Album der Australierin Vanessa Amorosi -- und Abwechslung gibt es hier wirklich viel. Die Lady aus Down Under, von einem weltweiten Publikum zum ersten Mal bei der Abschlussfeier von Olympia 2000 in Sydney wahrgenommen, zaubert mit ihrer wandlungsfähigen Stimme einen ganzen Kosmos von guten Songs in unsere Ohren. Und ihr Organ macht einfach alles mit: Von der leisen Ballade bis zum funkig-rockigen Powerpop weiß sie ihre Tracks auf das Schönste … mehrauszufüllen. Besonders deutlich wird Vanessas Power bei "Follow Me", dem Track der LP, der auch die Clubs erobern könnte. Sicher, Change ist einfach nur Pop, aber von der besten Sorte -- eine Platte, die man sich jeden Tag anhören kann, und auf der man an jedem Tag wieder eine neue Perle entdeckt. Stücke wie etwa der druckvolle Titelsong "Change" fallen einem sofort auf, mit ihren exakt platzierten Beats, die nebenbei auch einen Eindruck von der präzisen Arbeit im Studio geben. Doch bevor man darüber nachdenkt, geht der Song erst mal in die Beine und die Stimme zu Herzen. Die sympathische Künstlerin, deren Gesang in den rockigsten Passagen leicht an Kollegin Anastacia erinnert, gibt sich aber damit noch nicht zufrieden -- eher heiter angelegte Balladen wie etwa "True To Yourself" schleichen sich von hinten an, haben dann aber die Gänsehaut spätestens beim dritten Hören wirklich im Griff, hier auch wegen der schlichten, eingängigen Melodie. Aber man merkt Miss Amorosi bei fast jedem Song an, dass sie eigentlich lieber abheben will -- was sie dann auch tut. Auf diese Weise konzipierte Songs fangen den Hörer sanft ein, um ihm dann mit zunehmender Geschwindigkeit den Kopf ordentlich zu verdrehen: Auch "Back in Love" zum Beispiel fängt eher leise an -- doch plötzlich kommt die ganze Studiobesetzung dazu, greift den schwerfälligen Beat auf und verwebt ihn zu einer eindrucksvollen Melodie: Und schon tobt sie sich wieder aus! Man bekommt zwar noch Verschnaufpausen, aber die sind kurz -- und das ist auch gut so, denn es ist alles andere als langweilig. Der ausgewogene und ruhige Track "Sometimes Happiness" beweist übrigens als gelungener Schluss des Longplayers noch einmal den schieren Umfang von Vanessas Stimme: Ihr fast schon "schwarzer" Gesang bewegt sich mit erstaunlicher Leichtigkeit durch das melancholische Songwriting, nur um nachher noch ein Finale darauf zu legen, das man jetzt gar nicht mehr erwartet hatte. --Ralf Bücheler weniger
CD 1
01 - One Thing Leads To Another
02 - Turning Up The Heat
03 - Spin
04 - Dream… mehr
05 - Change
06 - Lifted Up
07 - Back In Love
08 - Who's Lovin' You
09 - True To Yourself
10 - Follow Me
11 - Bitter Twist
12 - Sometimes Happiness weniger