2002 war ein komisches HipHop-Jahr. Gangsta-Rap ist endgültig zur Karikatur verkommen, die alten Helden (Naughty By Nature, LL Cool J ) blamierten sich bis auf die Knochen, während sich etablierte Kräfte (Busta Rhymes, Jay-Z) immerhin einigermaßen schadlos hielten. Feuerwerke wurden -- wie auch in der Gitarren-Indie-Szene -- durch Acts wie 7L & Esoteric oder das Antipop Consortium im Underground abgefeuert. Wären da nicht zwei, behaupten wir jetzt einmal hier und heute, … mehrstilprägende Meilensteine des Genres: Phrenology von The Roots und Electric Circus von Common. Geboren in der HipHop-Branche und Elektro-Metropole Chicago als Lonnie Rashied Lynn tauchte er 1992 erstmals mit Can I Borrow A Dollar auf, damals noch als Common Sense. Schon damals waren die Texte des ehemaligen Balljungen der Chicago Bulls intelligent, seine jazzige und soulige Musik feinfühlig. 1997 zog er nach New York um, nannte sich nach der Klage einer Ska-Band schlicht Common und schaffte mit Like Water For Chocolate den endgültigen Durchbruch. Die stetige Qualitätssteigerung erfährt mit Electric Circus einen neuerlichen Höhepunkt. Wie nur wenige Platten vorher, dehnt dieses Meisterwerk die Grenzen des HipHops aus. Die im Rap obligatorische Gästeliste liest sich diesmal besonders exquisit: Zap Mama, Bilal, P.O.D., Mary G. Blige, Stereolab, Cee-Lo, Jill Scott, Erykah Badu, Omar, The Neptunes und ein Keyboarder namens Prince! Die Produzenten heißen Roots-Drummer ?uestlove sowie Common himself. Von den vielen Reisen durch die Welt brachte Common nicht nur Wissen, Erfahrungen, neue Musik und unterschiedliche Gefühle mit, er hat sie in Electric Circus auch verarbeitet. Bis auf das etwas schwache R&B-Duett "Come Close" mit Frau Blige ist jeder der 13 Tracks ein Volltreffer. Himmlische, wummernde Beats, versponnene Sounds, dramatische Piano-Klänge heben "New Wave" in den Pop-Himmel. Psychedelische Keyboards und brillante Gitarren-Riffs lassen das aus E. Badus Feder stammende "Aquarius" tief in die 70er-Jahre eintauchen. Der Song wurde wie einige mehr in den legendären New Yorker Electric Lady Studios von Jimi Hendrix aufgenommen. Nicht zufällig befindet sich mit "Jimi Was A Rock Star" eine Hommage an die Gitarren-Legende auf Electric Circus . Jeder Song wäre eine Rezension wert, zusammen ergeben sie einen schier unglaublichen "Mindblower"! --Sven Niechziol weniger
CD 1
01 - Between Me, You & Liberation (feat. Cee-Lo)
02 - Aquarius
03 - Electric Wire Hustler Flower (feat. Sunny of P.O.D.)
04 - I Got A Right To (feat. Pharrell Williams)… mehr
05 - Jimi Was A Rock Star (feat. Erykah Badu)
06 - New Wave (feat. Laetitia Sadier)
07 - Star *69 (Ps With Love) (feat. Bilal)
08 - Heaven Somewhere (feat. Omar Lyefook, Bilal, Cee-Lo, Jill Scott,
09 - The Hustle (feat. Dart Chillz)
10 - Come Close (feat. Mary J. Blige)
11 - Ferris Wheel (feat. Vinia Mojica & Marie Daulne of Zap Mama)
12 - I Am Music (feat. Jill Scott)
13 - Soul Power weniger