Seit Beginn des neuen Millenniums hat sich die Krise der Plattenindustrie Jahr für Jahr verstärkt. Schuld sei die CD-Brennerei, nicht etwa Missmanagement, üble Preistreiberei, lustlose Verpackungen, keine Visionen und fehlende Künstler. Das Münchener Label Compost beweist mit einem stringenten musikalischen Konzept (triphoppigem Nu-Jazz, gepflegten Dancefloor-Sounds und Lounge-Pop) und mühevollen Covern, dass es auch anders geht. Zu den bekanntesten Veröffentlichungen … mehrdes Hauses gehört die 1994 gestartete Reihe Future Sounds Of Jazz, die nun schon in die neunte Runde geht. Zusammengestellt hat sie natürlich wieder Michael Reinboth, der schon Mitte der Neunziger Acts wie Nightmares On Wax, Tortoise, Richard Dorfmeister, Jimi Tenor oder Shantel für seine Kompilationen gewinnen konnte. Fast zehn Jahre später scheinen weite Teile der elektronischen Musik inklusiver seiner Fusion-Sounds und Hybridformen ausgeleuchtet. Soll heißen, die großen Kicks werden rarer. Was Reinboth auf Future Sounds Of Jazz Vol. 9 noch stärker animiert, ist, unveröffentlichtes Material zusammenzusuchen und im Untergrund nach neuen Künstlern zu forschen. Entdeckt hat er zum Beispiel den erst 20-jährigen Christoffer Berg aka Hird aus Göteburg, Season, Julius Kammerl oder den Engländer Monassa. Doch Future Sounds Of Jazz lebt weder von Namen noch einer geografischen Vorliebe, sondern von seiner stilistischen Auswahl. Ob minimale Downtempo-Tracks, House, groovige Dubs, cleverer Techno oder feingliederige Elektronik: Future Sounds Of Jazz Vol. 9 kommt ohne schmerzhafte Bruchstellen aus -- das gilt sogar für das schon 1989 erschienene Triplane-Stück "Something To Get Excited About" -- und bietet zwölf leckere Song-Häppchen. --Sven Niechziol weniger
1 - Keep You Kimi
2 - Juice
3 - Leave Me Now
4 - Open Season (Main Mix)
5 - Futuristica (Grand Unify Vox Remix)… mehr
6 - Something To Get Exited About
7 - Along
8 - Moa
9 - Anywhere Anyone
10 - Days & Nights
11 - Venue
12 - Folk Song For Cello weniger