Aktuelle Tourdaten:
19.10. Hamburg/ Fabrik
21.10. Berlin/ Universität der Künste
28.10. Stuttgart/ Theaterhaus… mehr
30.10. Köln/ Tanzbrunnen
Er lässt sich nicht von einem Blindenhund führen, benutzt keinen Stock und auch Braille lernte er nie. Die Öffentlichkeit meidet Geoffrey Gurrumul Yunupingu, der Interviewanfragen stets abblockt. Trotzdem gehört der zum Veröffentlichungszeitpunkt seines erhabenen Debüts Gurrumul 38-jährige Sänger mit einer sanften Stimme zu den Pop-Stars seines Heimatlandes Australien. Das ist umso erstaunlicher, da der seit seiner Geburt blinde Multiinstrumentalist zum Volk der in Arnhem Land angesiedelten Yolgnu gehört, die mit anderen Völkern, Stämmen und Clans die Gruppe der Aborigines bildet. Noch immer ist die Regierung des Kontinents nicht in der Lage, seine Ureinwohner für angetanes Leid auf ganzer Linie moralisch und finanziell zu entschädigen. Noch immer werden Kultstätten der Aborigines beim Rohstoffabbau entweiht oder ganz zerstört. In den eindringlichen Liedern auf Gurrumul lässt Yunupingu von diesem Unrecht aber nichts hören, auch benutzt er keine traditionellen Instrumente wie Hartholzstöcke oder das Didgeridoo. Obwohl er sie beherrscht. Gurrumul, was Salzwasser-Krokodil bedeutet, untermalt seine nach Frieden, Verständigung und Versöhnung sehnenden Lieder mit zerbrechlichen Akustik-Folk-Klängen. Elton John, Sting oder Björk zählen zu seinen Fans, trotzdem kommt es einer Sensation gleich, das 140.000 Alben seines überhaupt nicht massenkompatiblen Erstlings Gurrumul in Down Under verkauft wurden. Täglich überschütten den Aborigine e-mails und Briefe von tief berührten Fans, und wenn er bei Konzerten regungslos wie eine Säule auf der Bühne steht, fließen Tränen. Doch der mit Doppel-Platin ausgezeichnete Gurrumul gibt sich bescheiden. Er, der bei den Stammesweisen in die Schule ging, der lange in der Band vom Yothu Yindi spielte, teilt die Einnahmen in der Familie auf. Die kann sich über noch mehr warmen Geldregen freuen, denn unzählige große Plattenfirmen wollten den schüchternen Künstler unter Vertrag nehmen. Das Rennen aber machte Dramatico, das Label von Mike Batt, der schon Katie Melua oder Carla Bruni betreut. Mit Geoffrey Gurrumul Yunupingu gehört nun ein außergewöhnlicher Sänger dazu, der mit allen Regeln des Pop bricht. - Sven Niechziol weniger
CD 1
01 - Wiyathul
02 - Djärimirri
03 - Bäpa
04 - Gurumul History (I Was Born Blind)… mehr
05 - Marrandil
06 - Marrwurrumburr
07 - Galiku
08 - Baywara
09 - Gäthu Mäwula
10 - Galupa
11 - Wirrparju
12 - Wukun weniger