Auf der Plattenhülle von I Get Wet tritt Andrew W.K. als der Inbegriff des New-York-City-Rock'n'Roll-Star auf: ein typischer plattnasiger Urmensch, auf dem Kopp einen Mopp aus fettigem Haar, der dann auch noch sein Gesicht verdeckt. Auf den ersten Blick könnte man schwören, dass da ein Star aus einer Werbekampagne zu sehen ist, die aus Gründen ironischer Verfremdung typische Metal-Rituale einsetzt. Aber dann bemerkt man diesen Ausdruck von stahlharter Entschlossenheit … mehrin W.K.s Augen. Und dann hörst du dieses Debütalbum und stellst fest, dass -- welch ein Wunder -- dieser 21 Jahre junge Mann den besten Rock'n'Roll der guten alten Schule abliefert, den man seit langem gehört hat. Es klingt ein wenig so, als ob Van Halen sich mit den Beastie Boys anlegen, so ungefähr zu deren Licensed To Ill -Phase, und dann Elton John dazu am Klavier hämmert und Mötley Crüe die Drinks dazu brauen: Eine Sammlung mit zwölf Tracks mit unverfälschtem Rock höchster Ansprüche, der sich nicht an irgendeiner Vorstellung von Lo-Fi-"Punk" orientiert, sondern sich total auf die Durchschlagskraft einer fantastischen Melodie und einer Kiste Bier verlässt. Der unvergleichliche erste Song "Party Hard" legt die Marschroute fest. Aber siehe da, aus diesem Quell sprudelt noch mehr hervor: "Ready To Die", das aus einer Rockoper kommen könnte, die dekadente Sprengkraft von "Party 'til You Puke", der mit letzter Kraft vorgetragene Fanfarenstoß von "Don't Stop Living In The Red" -- allesamt verblüffende, ausgezeichnete Ausbrüche von urwüchsiger Echtheit. Leg einen anderen Gang ein, Eminem: Da greifen Leute nach der Krone des White-Trash-Helden, und nach dem Sound von I Get Wet zu urteilen, kann sich Andrew W.K. ebenso heftig prügeln wie er Partys feiert. --Louis Pattison weniger
CD 1
01 - It's Time To Party
02 - Party Hard
03 - Gorls Own Love
04 - Ready To Die… mehr
05 - Take It Off
06 - I Love NYC
07 - She Is Beautiful
08 - Party Til You Puke
09 - Fun Night
10 - Got To Do It
11 - I Get Wet
12 - Don't Stop Living In The Red weniger