Dem dritten Album nach Soul Center I und Soul Center den Titel III zu geben, mag lapidar erscheinen, ist aber im Falle von Soul Center durchaus von etwas durchdrungen, das Frank Zappa als "conceptual continuity" bezeichnete. Seit den Achtzigern experimentiert der Kölner Thomas Brinkmann (gelegentlich auch als Ester Brinkmann) mit funkbetriebenem, minimalistischen Techno Dub mit Deep-House-Schlagseite. Beeinflusst von u.a. Ryuichi Sakamoto, Steve Reich und Mike Ink hat … mehrBrinkmann mit Richie Hawtin gearbeitet und Remixe für beispielsweise Depeche Mode ("I Feel Love") angefertigt. Mit nationalen Größen wie Stefan Betke alias Pole oder Mike Ink, seinem Quasi-Entdecker und Mentor früher Tage, steht er längst in einer Reihe. Dass der Thomas auch international als einer der wichtigsten Vertreter elektronisch-rhythmischer Gegenwartskomposition gilt (ein Konzept nebenbei, das wunderbar die Kategorien E- und U-Musik ad absurdum führt), hat wohl mit seiner speziellen Unbeirrbarkeit zu tun. Keinen Millimeter weicht er ab vom einstmals eingeschlagenen Weg -- und bewegt sich doch! Das könnte beinah mystisch erscheinen, wäre da nicht der unschwer auszumachende menschliche Aspekt. Kehlig lachen Männerstimmen und treffen Statements wie "love is like a fine wine"; Humor, in Gestalt einer lakonisch im Dreivierteltakt fiependen Textur etwa, sitzt wunderbar schief grinsend im Geradeaus der Bassdrum. Diese Musik unterhält, tut gut und macht wahrscheinlich sogar schlau. --Rolf Jäger weniger

1 - Funky Sterling
2 - A Good One
3 - Third Hand
4 - Easy Going
5 - I Know… mehr
6 - How Far Do You Wanna Go?
7 - What This World Is
8 - Time
9 - 26 Chicky Boom
10 - Who's My Girl?
11 - Lobster
12 - A Good One [Video] weniger