Der gute alte George: Wenn er nicht gerade auf den eigenen, fruchtbaren Pfaden der 70er-Jahre promeniert (übrigens kürzlich erschienen: die Compilation The Greatest Hits Of All), dann mag er es gerne Spüliglatt. Irreplaceable ist ein Vorzeigestück: weicher Pop-Soul und R&B, zeitgemäß, mit schönem Gesang und kurzen Gitarrensoli, die Mr. Benson diesmal selten unisono mit der eigenen Stimme doppelt (sein brillantestes Patent), dafür zuweilen mit harmonikaähnlichem … mehrSynthi-Sound überlagert (sein neuster Gag). Der Gitarrist und Sänger ist zwar ein hoffnungsloser Showman und ein Kind von Eitelkeit, aber ein Angeber ist er nicht: Irreplaceable, das hätte auch ein hauptamtlicher R&B-Künstler hinbekommen, der nicht wie George Benson zu den Top of the Top der Jazzhistorie gehört. Die Tendenz ist nicht neu: Ende der 80er-Jahre verströmte sich der sensationelle Bebop-Virtuose bereits in mittelprächtigen Soulballaden (Tenderly) und großorchestralen Jazzduetten zwischen anspruchsvoller Soul-Brillanz und Kitsch (Big Boss Band), 1993 kam er mit kräftigerem Pop-Funk und Smooth Jazz Instrumentals (Love Remembers). Dann komponierte Benson eine Art 70er-Jahre-Revival-CD mit frischen Arrangements (Absolute Benson), nun ist er mit der neuen Produktion wieder ganz in der radiophonen Spur, vielleicht sogar mehr denn je. Acht Grammys hat Benson bereits, und ein Wunder ist es nicht: sein blues- und swing-geerdetes Feel mit dem hinreißenden Anschlagsspiel auf Bensons legendärer Jazzgitarre, sein fantastischer, lupenreiner Gesang -- Klasse setzt sich durch, so oder so. --Katharina Lohmann weniger
1 - Six Play
2 - Whole Man
3 - Irreplaceable
4 - Loving Is Better Than Leaving
5 - Strings Of Love… mehr
6 - Cell Phone
7 - Black Rose
8 - Stairway To Love
9 - Reason For Breathing
10 - Missing You weniger