Dass JJ72 den Spagat zwischen Radiohead und Placebo machen, könnte man sagen, ohne es wirklich zu treffen. Wie die meisten der vielen anderen Vergleiche, die sich aufdrängen, nicht eben unzutreffend sind, aber unzulänglich. JJ72 fehlt das genialisch-besessene Moment von Radiohead ebenso wie Placebos divenhafte Coolness, auch wenn Mark Greaneys Stimme definitiv an die von Brian Molko erinnert. Das Dubliner Trio spielt balladeske Rockmusik jenseits des unausgesetzt … mehrElegischen von Travis oder Coldplay, die aber keineswegs von der Scheu vor dem kleinen privaten Gefühl oder der ganz großen Emotion und Geste (fette Streicher manchmal) geprägt ist. Einfühlsam angeleitet von Ian Caple, der auch Trickys Pre-Millennium Tension produzierte, ist dies die Platte einer Band, die sich überall und nirgends bedient, sich aus allen Welten nur das beste holt und eine unspektakuläre, aber in ihren Songs meist stimmige Platte zustande bringt, die von ihrem Mut und ihrer Leidenschaft zeugt, aber mitunter noch etwas weich in den Knien wird. Ein Debüt eben. --Rolf Jäger weniger
CD 1
01 - October swimmer
02 - Undercover angel
03 - Oxygen
04 - Willow… mehr
05 - Surrender
06 - Long way south
07 - Snow
08 - Broken down
09 - Improv
10 - Not like you
11 - Algeria
12 - Bumble bee weniger