Frei fließende Spannungsbögen; gemeinsame Improvisation über einen Groove, einen Basston, eine Skala; ausgedehnte Bilder, die aus einem kleinen Motiv entstehen - die Begegnung zwischen Rabih Abou Khalil und Joachim Kühn ist ein Dialog des Unvorhergesehenen. Wenig ist auskomponiert, das meiste entsteht im Augenblick. Khalil und Kühn kommen aus gänzlich unterschiedlichen Kulturen, und verstehen sich doch blind. Rabih Abou-Khalil, der ein orientalisches Lauteninstrument, … mehrdie Oud, spielt, lebt zwar seit 1978 in Deutschland, hat aber seine arabischen Wurzeln (Libanon) immer auch zu seinem musikalischen Ausgangspunkt gemacht. Der vielfache Preisträger trägt seit den frühen 80er Jahren zur Popularität von Weltmusik bei, hat ihre Entwicklung mitdefiniert und -revolutioniert. Elemente aus Klassik und Jazz fließen in Khalils globalen Musikstil ein, ebenso wie die freie Improvisation. Joachim Kühn (Klavier), Weltbürger und ein Urgestein des deutschen Jazz, war immer schon ein Freund des Spontanen. Und so entsteht auf Journey To The Centre Of An Egg ein vielschichtiges Gewebe aus meditativen, spielerischen und attackierenden Momenten, wandelbar, aber stets entlang einer gemeinsamen Tonalität oder eines Grundtons. Alles fühlt sich vollkommen geordnet an, es ist schon erstaunlich, wie nah sich beide kommen in dieser relativen Offenheit. Und da wäre noch Schlagzeuger Jarrod Cagwin, der mit seinem Gespür für Dynamikverläufe wesentliches verbindet, Klangakzente setzt, Formen zusammen hält. --Katharina Lohmann weniger
1 - Shrewd woman
2 - Little camels
3 - Die Brücke
4 - I'm better off without you
5 - Natwasheh and Kadwasheh… mehr
6 - Mango
7 - No plastic cups, please
8 - Sweet and sour milk weniger