Für einige Kritiker sind sie die bessere Alternative zu Oasis. Live sind die Waliser den doch meist lustlos agierenden Engländern mit ihren dynamischen Shows und ungebändigter Spielfreude sowieso überlegen. Indes sind die Stereophonics bislang zwar in ihrer Heimat eine fest Größe im Konzert der bekannten Brit-Pop-Bands, nachdem ihre ersten beiden Platten dort jeweils mehrfach mit Platin ausgezeichnet worden sind. In Deutschland ließ der große Durchbruch bislang … mehrallerdings noch auf sich warten. Nach zwei schönen Alben, dem Debüt Word Gets Around (1997) und Performance And Cocktails (1999) sollte ihnen nun, im Frühling 2001 mit Album Nummer 3, Just Enough Education To Perform auch hierzulande der Durchbruch gelingen. Wie auch schon auf den Vorgängerplatten haben Kelly Jones (Gitarre, Gesang), Richard Jones (Bass) und Drummer Stuart Cable auch hier eine Mischung aus knackigen Rockern, feinen Balladen und tollem Ohrwurm-Pop gefunden. Vor allem der Ohrwurm "Have A Nice Day" bietet sich geradezu an, einer der Hits des Jahres 2001 zu werden! Hitqualitäten hat aber auch die erste Singleauskopplung "Mr. Writer", wo das Trio allzu selbstgefällige Journalisten aufs Korn genommen hat. Aber auch der herzhafte Opener des Albums, "Vegas To Jones" oder das elegische "Rooftop" sind wunderbare Titel. Vom Tempo her eher gezügelt, bestechen alle elf Songs der Platte: das bisher reifste Werk des Trios, das sich Mitte der Neunziger Jahre in seinem Heimatdorf Cwmamam in Südwales zusammengetan hat. Damals nannten sich die drei übrigens noch "Tragic Love Company", gebildet aus den Namensteilen ihrer damaligen Lieblingsbands Tragically Hip, Mother Love Bone und Bad Company. Erste Erfolge feierte man nach der Namensumbenennung mit den frühen Singles und dem Debütalbum "Word Gets Around" 1997. 1998 wurde man von den Fans beim Brit Award zu den Newcomern des Jahres gewählt, 1999 stieg Album Nummer Zwei gleich auf die Pole Position der Albumcharts ein. Größeren Erfolg bescherte der Band auch ihre Kooperation mit Tom Jones. Für das erfolgreiche Duett-Album der Waliser Sängerlegende nahmen Kelly, Richard und Stuart den Klassiker "Mama Told Me Not To Come" erneut auf. --Thomas Bohnet Amazon.de
Nach drei Alben haben die Stereophonics ihr erstes wirklich reifes Werk geschrieben: Just Enough Education To Perform . Die ersten beiden Alben dieses Trios aus Wales wurden noch von gelegentlichen Passagen mit allzu seichtem Pub-Rock verdorben, der nur dazu diente, aus den gefühlsgeladenen Klagen von Kelly Jones Indie-Ohrwürmer werden zu lassen. Just Enough Education to Perform hingegen erinnert an das Krächzen von Rod Stewart oder an die melancholischen Klagen im Country-Stil von Neil Young, ohne der Versuchung zu erliegen, die Inhalte unnötigerweise zu verschönern. Es ist nicht überall gut: Die erste Single dieses Albums "Mr Writer" -- eine Attacke gegen arrogante Musikjournalisten -- ist ironischerweise griesgrämig und schwerfällig und wird darüber hinaus durch den altmodischen Text von Jones verdorben: "You've just enough, in my own view, education to perform / I'd like to shoot you all" ("Ihr habt in meinen Augen mit Ach und Krach genug Bildung, um aufzutreten /Ich würde euch am liebsten alle erschießen"). Viel erfolgreicher sind die eher akustischen Darbietungen von "Nice To Be Out", "Step On My Old Size Nines" und "Lying In The Sun", die beweisen, dass Jones sich mühelos mit den meisten Sängern und Songschreibern der alternativen Countryszene messen kann, wenn er mit Effekten sparsam umgeht. Genau an diesem Punkt ihrer Karriere fingen Oasis an, sich in banalem Bombast und einem Nebel von farblosen Gitarrensoli zu verlieren; es spricht für Just Enough Education To Perform , dass die Wolke des Ruhms nicht den klaren Blick für Visionen vernebelt hat. --Louis Pattison weniger
CD 1
01 - Vegas Two Times
02 - Lying In The Sun
03 - Mr. Writer
04 - Step On My Old Sizes Nines… mehr
05 - Have A Nice Day
06 - Nice To Be Out
07 - Watch Them Fly Sundays
08 - Everyday I Think Of Money
09 - Maybe
10 - Caravan Holiday
11 - Rooftop weniger