MandinGroove ist ein wahrhaft spätes Solodebüt. Jahrzehnte lang stand Cheick Amadou Tidiane Seck im Hintergrund. Er begleitete als Sideman Größen wie Mory Kanté, Touré Kunda und Graham Haynes, ging mit Joe Zawinul ( My People ) und Salif Keita ( Soro , Amen , Folon ) ins Studio und hielt sich dabei stets in der zweiten Reihe auf. Jetzt tritt der in Ségou in Südwest-Mali geborene Keyboarder erstmals unter eigenem Namen ins Rampenlicht -- und kann dabei leider nur … mehrteilweise überzeugen. Auf der brauchbaren, aber keineswegs weltbewegenden Solopremiere verquickt das ehemalige Mitglied von den Ambassadeurs und der legendären Super Rail Band Elemente unterschiedlicher Herkunft zu einer farbenreichen Mischform. Im Zentrum stehen dabei ein etwas altmodisch tönender Fusionjazz, wie man ihn etwa von Seventies-Bands wie Weather Report kennt, sowie die Mandingo-Folklore aus Secks Heimat. Außerdem verarbeitet der Musiker vom Niger, der in Paris lebt, die meiste Zeit jedoch von Job zu Job rund um den Erdball jettet, die Eindrücke seiner Reisen. Er greift auf Zutaten aus den Stilgattungen Rap ("Tigila Yougba"), Raggamuffin ("Les Bleus Des Oublies") und Blues ("Gnogonbogna") zurück. Und er bittet Gastkünstler wie den Inder Paban Das Paul, Gospelsänger Dwayne Knox, Elvita Delgado aus Venezuela und Rapper Lassin King Sounds aus ihrem Umfeld einzubringen. In der Summe ergibt das einen Afrojazz, der mitunter etwas beliebig tönt. Dazu kommt dann noch, dass "CATS" (ein Akronym für Cheick Amadou Tidiane Seck) gelegentlich zu viele Tonspuren im Studio aufeinander schichtet, wobei undurchsichtige, schwer entwirrbare Klangknäuel entstehen. Und der letzte Kritikpunkt: Als Sänger ist Seck eine glatte Fehlbesetzung, am Mikro macht er nicht wirklich eine gute Figur. Schuster, bleib bei deinem Leisten. --Harald Kepler weniger
CD 1
01 - M'Baoudi
02 - Siya Woloma
03 - N' Tamama
04 - Dounougna… mehr
05 - Tigila Yougba
06 - Interlude 1
07 - Watjoro
08 - Le Blues des Oublies
09 - Da Monzon
10 - Mogokouma
11 - Interlude 2
12 - Saniyo
13 - Woro Cola
14 - Gnogonbogna
15 - Interlude 3
16 - To Banimato
17 - Interlude 3 (Plus Hidden Track) weniger