Mit seinem jüngsten Werk People Are Like Seasons zeigt sich Robin Proper-Sheppard weit weniger düster als noch auf den beiden Vorgängeralben, Fixed Water und The Infinite Cirlce. Obwohl auch das jüngste Werk seines Projektes Sophia keinesfalls ein Ausbund an Fröhlichkeit darstellt. Die Melancholie einzelner Stücke wie "Fool" oder "Swore To Myself" zieht einen aber nicht so herunter wie frühere Stücke des gebürtigen Kaliforniers, der seit Jahren in London lebt. Einst … mehrspielte er mit zwei Freunden in der vielleicht etwas überschätzten Gothic-Rock-Band The God Machine (beinharte Fans, von denen es einige gibt, werden das anders sehen!), ehe er nach dem Tod eines der beiden Freunde erst einmal eine Pause als Musiker machte, um sich 1996 mit dem Solodebüt Fixed Water zurückzumelden. Zwei Jahre später folgte The Infinite Cirlce, dem Sophia nun People Are Like Seasons folgen lassen. Und hier zeigt sich Proper-Sheppard nicht nur weniger morbide und düster, sondern auch sehr abwechslungsreich, wobei unter den zehn Songs einige fantastische Nummern sind. Der fast schon lässige Einstieg "Oh My Love" etwa, die Piano-Ballade "Swore To Myself", oder das mit Akustikgitarren geschmückte folk-poppige "Holidays Are Nice". Wo "Darkness (Another Shade In Your Block)" düster-metallisch und auch lärmig groovt, folgt "If A Change Is Gonna Come" einem klassischen Rockschema. Der schönste Song ist vielleicht "I Left You", ein sehr ruhiges Werk, während der ebenfalls siebenminütige "Desert Song No. 2" in Sachen Aufbau und Wendungen, das interessanteste Stück ist. Proper-Sheppar-Fans werden dieses Album lieben, wer bislang von Sophia noch nichts gehört hatte, möge hiermit einsteigen in die herbstliche Welt des Mannes, der eigentlich aus der Surfer-Hochburg San Diego stammt, aber besser ins neblig-regnerische London passt. --Thomas Bohnet weniger

1 - Oh my love
2 - Swept back
3 - Fool
4 - Desert song no. 2
5 - Darkness (Another shade in your black)… mehr
6 - If a change is gonna come...
7 - Swore to myself
8 - Holidays are nice
9 - I left you
10 - Another trauma weniger