Heute müsste man das Orchestre Baoab zweifellos zu den Pionieren der so genannten "Afro-Salsa" zählen. Die Geschichte liegt fast 40 Jahre zurück. Als kubanische Tanzorchester während der 60er-Jahre in Westafrika Furore machten, zeigten sich Gäste wie Gastgeber von der rhythmischen Verwandtschaft ihrer Musikstile hellauf begeistert. Immerhin waren es versklavte Mandingas gewesen, die die Claves und andere Perkussionsinstrumente auf die Zuckerinsel gebracht hatten. Im … mehrSenegal huldigte man dieser neu entdeckten Afro-Cuban-Connection bis in die 80er-Jahre hinein. Die Pirates Choices sind 1982 entstanden, also am Ende dieser Epoche. In den sehr atmosphärischen Aufnahmen findet man übrigens auch das Rohmaterial, mit dem die derzeit erfolgreiche Band Africando 1992 ins Tonstudio nach New York ging. Kein Zufall, denn die Africando-Sänger Medoune Diallo und Thione Seck waren schon beim Orchestre Baoab dabei gewesen: einer Band, die in den 70er-Jahren kubanisches Liedrepertoire an die Wolof-Sprache Senegals angepasst hatte und klirrende elektrische Gitarren einführte, die auf Pirates Choices manchmal wie ein erdiger Hammondorgel-Soul klingen. Hier verschmilzt die kubanische Melancholie von Guajiras und Cha-Cha-Cha aufs Beste mit afrikanischem Highlife-Flair. Und die ausgedehnten Sessions mit reichlich Raum für Improvisationen sind eine wahre Lust. World Circuit hat diesen Klassiker von 1982 neu gemastered und sechs bisher nicht veröffentlichte Tracks hinzugefügt. Der Plattentitel spielt übrigens darauf an, dass das Orchestre Baoab von allen Bands im Senegal die meisten Raubkopien auf sich vereinigen konnte. --Roman Rhode weniger
CD 1
01 - Utru horas
02 - Coumba
03 - Ledi ndieme m'bodj
04 - Werente serigne… mehr
05 - Ray m'bele
06 - Soldadi
CD 2
01 - Ngalam
02 - Toumaranke
03 - Foire internationale
04 - La rebellion
05 - Ndiaga niaw
06 - Balla daffe weniger