Mudhoney zeigen sich auch auf Under A Billion Suns von ihrer bekannten, selten schwächelnden Seite einer schwer rockenden Indie-Band. Das 1988 in Seattle von Mitgliedern der Melvins und Green River gegründete Quartett gilt zwar als Mitbegründer des Grunge, doch das liegt weit zurück. Von der Gruppe, die sich nach dem Russ-Meyer-Film Mudhoney benannte, liegt eine Zukunft, für deren innovative Gestaltung sich die Männer aus Washington State nicht mehr zuständig fühlen … mehrdürften. Mudhoney lieferten mit Every Good Boy Deserves Fudge (1991) ihren Beitrag zur Fortentwicklung der Gitarrenmusik nämlich schon vor langer Zeit ab. Davor und danach gelangen immer handwerklich gute Platten, und auch das vitale Werk Under A Billion Suns versucht gar nicht, zu neuen Ufern aufzubrechen. Auf vertrautem, zeitweise von psychedelischen Nebelschwaden eingehülltem Terrain ziehen die Gitarren tiefe Furchen, das Schlagzeug wird kräftig malträtiert und Mark Arm wird das Singen auch in einhundert Jahren nicht mehr lernen, also gibt er wieder den Shouter. Zaungäste des Rock- &- Roll-Treibens und schweren Geackere sind die altehrwürdigen Ziehväter Stooges oder MC 5, aber die haben bei Mudhoney immer gerne vorbei geschaut. Ein wenig überraschend ist da schon der Besuch wild aufspielender Bläser. Wer während der 45 Minuten nach Momenten der Ruhe sucht, muss sich mit der wunderschönen Nummer „Endless Yesterday“ zufrieden geben. Ansonsten gibt es tüchtig und wohltuend auf die Ohren. Sven Niechziol weniger
CD 1
01 - Where Is the Future
02 - It Is Us
03 - I Saw the Light
04 - Endless Yesterday… mehr
05 - Empty Shells
06 - Hard-On for War
07 - A Brief Celebration of Indifference
08 - Let's Drop In
09 - On the Move
10 - In Search of
11 - Blindspots weniger