Wenn Bands eine Coverplatte verbocken, stecken meistens ein kreatives Loch (s. z.B. Overkill) oder zwangsweise Erfüllung eines ungeliebten Plattenvertrages (s. z.B. Helloween) dahinter. Ganz anders ist die Sache bei Werk 80 , einem Konzept-Cover-Album, auf dem sich Atrocity diverser Achtziger-Jahre-Hits annehmen, die man ganz grob in den Pop-Wave-Bereich einsortieren kann. Die ehemaligen Frickel-Death-Metaller haben dabei weniger auf die Coolheit der Originale geachtet … mehr(oder will jemand bestreiten, daß "Send Me An Angel" nicht schon immer höchstgradig peinlich war?), sondern hemmungslos die Schatzkiste der vorletzten Dekade geplündert. Die Songs wurden penibelst in die Neuzeit teleportiert und es ist unüberhörbar, daß in Werk 80 mehr Detailarbeit als in jedem anderen Atrocity-Album bis zu jenem Zeitpunkt steckt. Beachtet z.B. die sorgsam inszenierten Keyboards und die exzellenten Backings von Theatre Of Tragedys Liv Kristine. Die Band bewahrt jederzeit den Respekt vor den Originalen, zerstört wird hier nichts, eher restauriert. Dabei fallen die Hits gleich im Akkord ab: "Shout", "Rage Hard", "Wild Boys", "Tainted Love", "Der Mussolini", "Das letzte Mal" und ganz besonders das überirdische "The Great Commandment". Auch wenn einige der Songs (z.B. "Don't Go" und "Maid Of Orleans") in diesem neuen Gewand nicht recht funktionieren (allerdings schon im Original keine Bringer waren) eine Platte, die verdammt viel Spaß macht. --Jan Jaedike weniger
CD 1
01 - Shout
02 - Rage Hard
03 - Wold Boys
04 - The Great Commandment… mehr
05 - Send Me An Angel
06 - Tainted Love
07 - Der Mussolini
08 - Being Boiled
09 - Dont Go
10 - Lets Dance
11 - Maid Of Orleans weniger