Nach einer ganzen Reihe von geschmackvollen, aber manchmal etwas leblosen Gemeinschaftswerken mit Anne Sofie von Otter, Bill Frisell und dem London Symphony Orchestra bietet Costello jetzt mit When I Was Cruel seine lebendigste und anspruchsvollste CD seit Jahren. Costello vereint um sich herum wieder die Hälfte der Attractions -- Pete Thomas und Steve Nieve -- und er orientiert sich wieder relativ eng an den klaren New-Wave-Melodien, die seinen Ruf Ende der 70er- und … mehrin den 80er-Jahren ausmachten. Aber er versieht diese mit kraftvollen Klängen: mit einem hypnotisch wirkenden Loop der italienischen Popsängerin Mina, der den Titeltrack durchzieht, mit der Melodica, die eine unheimliche Wirkung bei "Soul for Hire" erzielt, und mit frenetischen, an Klezmermusik erinnernden Bläserklängen, die "15 Petals" ihren Schwung verleihen. Costellos Gitarrenspiel wird häufig von Tremolos geprägt, und sein Witz hat sich in seinen Texten seit Blood & Chocolate nicht mehr so durchgängig klar und ungezwungen ausgedrückt wie hier. Im Vergleich zu seinen eher auf das Luxusmilieu ausgerichteten Unternehmungen mag When I Was Cruel zwar auf den ersten Blick wie eine Art von nostalgischer Herablassung in niedere Gefilde erscheinen, aber das Gegenteil ist der Fall: Wie Woody Allen ist Costello künstlerisch am besten, wenn er ganz einfache populäre Stücke produziert, die aber mit großer Wahrscheinlichkeit seine eher nachdenklichen "seriösen" Werke überleben werden. --Keith Moerer weniger
CD 1
01 - 45
02 - Tear off your own Hat
03 - Spooky Girlfriend
04 - When I was Cruel no.2… mehr
05 - Soul for Hire
06 - 15 Petals
07 - Tart
08 - Dust 2...
09 - Dissolve
10 - Alibi
11 - ...Dust
12 - Daddy Can I Turn This
13 - My Little Blue Window
14 - Episode of Blonde
15 - Radio Silence weniger