Wenn einer sich einen neuen Namen gibt, wird es Gründe dafür geben. Gut -- nennen wir ihn auch bei diesem Namen. Fort mit dem Gestern! Messlatte: Alles was neu ist. Fort mit Referenzen auf großartige Musik wie Terence Trent D'Arbys Solodebüt Introducing The Hardline According To ... oder das weithin unterschätzte Neither Fish Nor Flesh , das als kommerzieller Flop in die Geschichte einging und doch in manchen Songs fast schon erschreckend nah an Marvin Gaye oder Otis … mehrRedding anknüpfte. Das hier ist Sananda Maitreya. Gerade aus den USA nach München gezogen, der Stadt, die wie er sagt "die Kunst liebt". Doch liebt die Kunst auch Sananda? CD-Spieler an, Kopfhörer auf. "Fundamentally blue ", sagt da einer, und: "My soul's excited". Und los geht ein Feuerwerk an Songs, die sich irgendwie nicht entscheiden können zwischen Soundtrack zur gepflegten Cocktailparty für die Schönen und Reichen und schummrigem Kellerclub für "echte" Soul-Fans. Dabei ist der Opener "O Divina" einer der schönsten Songs, die Sananda in seiner nun schon fast 15-jährigen Karriere geschrieben hat. Niemand kann das so wie er, niemand hat den Schrei der glücksgepeinigten Seele so auf den Stimmbändern wie Sananda -- "The Inner Scream", wie ein weiteres Highlight auf dem immerhin 17 Songs zählenden Longplayer heißt, für den übrigens auch Songwriter Legende Glen Ballard (Alanis Morissette) den einen oder andern Track beigesteuert hat. Irgendetwas stört dennoch. Oben genannte Richtungslosigkeit könnte in der Produktion beheimatet sein. Mal glatte Mainstream-Produktion, absolut radiotauglich und mit glasklaren Bläsern für jedes Ohr geeignet. Dann tauchen wieder Programmings auf, schwach an britischen TripHop erinnernde Drumloops -- aber eben leider nur schwach (Ev'rythang", "Love Can You Hear Me"). Dann wird es fast schon wieder rockig ("Goodbye Diane") -- und über allem thronend die Stimme Sanandas, die dadurch seltsam stilistisch verzerrt wird. Dennoch ein würdiges Comeback für einen, der Lenny Kravitz und Co. locker das Wasser reicht. Egal, wie er sich nennt. --Richard Goerlich weniger
CD 1
01 - O Divina
02 - Designated Fool
03 - My Dark Places
04 - The Inner Scream… mehr
05 - SRR-636
06 - Drivin' Me Crazy
07 - Suga Free
08 - Shalom
09 - Ev'rythang
10 - Love Can You Hear Me?
11 - Sweetness
12 - Reflecting
13 - Be Willing
14 - Goodbye Diane
15 - And They Will Never Know
16 - Sayin' About You
17 - Shadows
18 - Benediction: Sugar Ray weniger