Wie konnte das österreichische Skiidol Hermann Maier nach seinem schweren Motorradunfall, bei dem er fast sein rechtes Bein verloren hätte, wieder an die Spitze des Skizirkus gelangen? Glaubt man seinem Konditionstrainer Heinrich Bergmüller, dann ist diese Meisterleistung zu einem guten Teil den unkonventionellen Trainingsmethoden des Heinrich Bergmüller zu verdanken. In diesem Buch versucht der Trainer nun, Hobbysportlern von seinen Methoden zu überzeugen. Bergmüller … mehrhatte früh damit begonnen, die Auswirkung von Trainingseinheiten auf den Körper der Athleten durch medizinische Labortests genauestens zu kontrollieren. Hermann Maier etwa lässt sich bis zu sieben Mal pro Trainingstag ein paar Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen stechen. Das Ziel der Tortur ist eine exakte Bestimmung der optimalen Trainingsbelastung. Immerhin: Maier ist der erfolgreichste Skifahrer der Gegenwart. Bergmüllers Kredo: "Nur wenn Ihr Training individuell abgestimmt ist, werden Sie Erfolge erzielen." Genau darin liegt aber auch das Problem des Buches: Ein individueller Trainingsplan für jeden einzelnen Leser lässt sich nicht per Buch vermitteln. Als zentrale Botschaft bleibt somit: Strampeln auf dem Zimmerfahrrad kann für Körper und Geist nahezu Wunder bewirken -- wenn es nur richtig kontrolliert wird. Serviert wird diese Botschaft in einer Melange aus Hermann Maiers bewegendem Comeback, einer Werbebroschüre für den "Olympiastützpunkt" in Obertauern, wo sich auch Hobbysportler betreuen lassen können, sowie einem Beweg-deinen-Hintern-Motivationsbuch, in dem sogar Kochrezepte nicht fehlen dürfen. Dennoch: Das Buch gibt einen guten Einblick in die modernsten Trainingsmethoden. Überraschend dabei: Die Schinderei bis zur völligen Verausgabung macht nur einen kleinen Anteil im Trainingsprogramm von Spitzensportlern aus. Und das ist eine Botschaft, die jeder auch ohne individuellen Trainingsplan beherzigen kann. --Günther Strauss weniger