Klettern am Limit wie der Untertitel seines hiermit jedem Alpinisten ans Herz gelegten Buches Der Berg in mir lautet auch die Lebensdevise von Alexander Huber, einem der beiden legendären Huberbuam. Narrisch sei er schon, sagt der Chefredakteur der Zeitschrift Bergsteiger Andreas Kubin über ihn, aber nicht verrückt. Sonst wäre er wohl auch schon längst nicht mehr am Leben. Anders gesagt: An die Grenzen dessen, was möglich ist, geht Alexander Huber immer wieder. Das muss … mehrer, wie der Text belegt, aus innerer Notwendigkeit. Aber er tut dies mit Bedacht, gerade so, dass diese Grenze als Grenze erfahrbar wird. Eine Grenze freilich, die weit jenseit dessen liegt, was man sich als Freizeitbergsteiger überhaupt vorstellen kann. Davon, wie weit jenseits davon sich Alexander Huber in scheinbar traumwandlerischer Sicherheit bewegt, zeugen die Fotos des Bandes, die Huber an den unmöglichsten Fels- und Eisformationen in Aktion zeigen -- beim Rissklettern in El Corazón etwa, beim Freiklettern an den Felsen in der Direttissima der Großen Zinne, einem Free Solo in der Route Opportunist am Schleierwasserfall, an der Aguja Desmochada in Patagonien bei der Erstbegehung der Felsroute Golden Eagle oder beim Drahtseilakt zwischen Kapuzinerturm und der Ellmauer Halt. Dass die Huberbuam noch am Leben sind, so mag man sich beim Betrachten dieser atemberaubenden Aufnahmen denken, muss wohl am Segen Gottes liegen, den die Mutter, wie sie in einem der im Buch abgedruckten Interviews bekennt, ihren Söhnen immer mit auf den Weg gibt. Der wahre Segen aber dürfte der kühle Kopf sein, den die beiden immer bewahren und der sie davon abhält, Risiken einzugehen, die wirklich nicht mehr kalkulierbar wären. -- Freia Danz weniger