Als der der britische Schriftsteller Philip Pullman in den neunziger Jahren seine inzwischen zum Kultbuch avancierte Fantasy-Trilogie His Dark Materials vorlegte, da hagelte es Proteste. Die kamen vor allem von der Kirche. Antiklerikal sei die Geschichte von den parallelen Welten, in denen den Menschen ein lebenswichtiger, ihre Seele verkörpernder Dæmon in Tiergestalt beigegeben ist, hieß es von den Kritikern, die damit vor allem auf die kirchenkritischen Passagen der … mehrBücher abzielten. Egal: Die Trilogie, die aus den Bänden Der goldene Kompass, Das magische Messer und Das Bernstein-Teleskop besteht, eroberte trotzdem die Herzen der Fans. Und die Verfilmung mit Nicole Kidman als zwielichtige Mrs. Coulter 2007 hat diese Begeisterung noch weiter angefacht. Kein Wunder: Denn Pullman bedient sich überaus geschickt im Fundus der Fantasy-Klamottenkiste mit ihren Gegenwelten, Hexen(königinnen), Ungeheuern und sprechenden Tieren. Im Mittelpunkt seiner Fabel steht das zwölfjährige Mädchen Lyra Belacqua mit ihrem Dæmon Pantalaimon, die wir schon aus dem bezaubernden Bändchen Lyras Oxford kennen. Mit ihrem vermeintlichen Onkel Lord Asriel soll sie in die Arktis reisen, wo es den Weltgrenzen überwindenden Staub zu finden gilt. Doch dann wird Lyras bester Freund Roger Parslow entführt, um im Norden geheimnisvolle Experimente an ihm durchzuführen. So beginnt das Abenteuer durch die parallelen Welten, in dessen Folge es vor allem immer wieder um das eine geht: zu verhindern, dass die Menschen und ihre Dæmonen auseinander gerissen werden, damit die Menschen keine seelenlosen Hüllen werden. weniger