Sie verdanken ihr erlauchtes Amt dem Papst, den zu wählen ihre vornehmste Aufgabe ist -- die Kardinäle. Wie schon die Zahl der Seligen und Heiligen hat Johannes Paul II. den Kreis dieser Gottesmänner, die in ihren purpurnen Gewändern noch ein wenig von dem Glanz vergangener Kirchenherrlichkeit erahnen lassen, während seiner Amtszeit auf eine nie da gewesene Größe erweitert. Nach seinem achten Konsistorium im Februar 2001 gehörten dem erlauchten Kollegium insgesamt 183 … mehrMitglieder an, von denen zu diesem Zeitpunkt freilich nicht weniger als 48 die von Paul VI. 1973 eingeführte Altersgrenze für Papstwähler von 80 Jahren bereits überschritten hatten. Während des Konklaves -- der Papstwahlversammlung der Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle -- bilden diese Männer das Zentrum der weltgrößten Religionsgemeinschaft. Keine Wahl zu keinem Amt des Erdkreises ist von einem solchen Geflecht von Geheimnissen umgeben wie die Wahl des katholischen Oberhirten. Während das Konklave tagt, ist es von der Öffentlichkeit hermetisch abgeschlossen, die trotzdem gebannt auf es blickt. Crista Kramer von Reisswitz, seit vielen Jahren als Vatikan-Korrespondentin akkreditiert, hat unter dem -- wie sie selbst einräumt -- etwas reißerischen Titel Die Papstmacher eine im Plauderton abgefasste Geschichte des Kardinalskollegiums und des Papsttums vorgelegt, in dem sie über die Modalitäten, die dem sprichwörtlich gewordenen Aufsteigen des weißen Rauchs aus dem Rauchfang der Sixtina vorausgehen, ebenso berichtet, wie von mancher Anekdote rund um den Vatikan und seine Protagonisten. Beigegeben hat sie ihrer Darstellung eine vollständige, nach Ländern geordnete und mit dem jeweiligen Datum der Ernennung versehene Liste der amtierenden Kardinäle sowie eine etwas klein geratene Auswahl wichtiger Literatur. --Andreas Vierecke weniger