Der Autor ist Leiter eines Gestalttherapie-Institutes in Köln und lädt seine Leser dazu ein, Geschichten zu lesen, die ihn als Therapeuten berührt und weitergebracht haben. Dazu gehören Erlebnisse, Erzählungen und Berichte von und über Klienten. Die Texte demonstrieren eindrucksvoll die Prozesse der Selbstfindung, die Patienten in einer gelungenen Therapie durchlaufen. Doubrawa bezeichnet als Ziel seiner Arbeit, dass Menschen "sich wieder öffnen" können. Als Schutz und … mehrum zu überleben, haben sich viele Menschen mit einer glatten, undurchsichtigen Oberfläche abgeschirmt. So seien eingekapselte "Entzündungen" entstanden, Reste von früheren Verlusten und Verletzungen. "Gestalttherapie lädt uns ein, uns behutsam wieder zu öffnen, damit das, was der Heilung bedarf, an die Oberfläche treten und endlich abgeschlossen werden kann." Das ist der Sinn der Therapie, die sich um ein ganzheitliches Verständnis von Körper, Geist, Seele und die Betonung von Selbstverantwortung bemüht. Der Autor verzichtet fast völlig auf historische Hintergründe und lenkt die Aufmerksamkeit gleich auf die beiden Aspekte des Therapieprozesses: die Prozesse auf Seiten des Klienten und die Arbeit des Therapeuten. Sehr sympathisch und außerordentlich nützlich sind auch die Einblicke in seine eigenen Erfahrungen -- auch als Klient --, die der Autor seinen Lesern gewährt. Und damit dürfte er zumindest eines seiner Ziele erreichen: die Seele zu berühren und dem Lesen erfahrbar zu machen, wie Gestalttherapie funktioniert. --Birgit Jahn weniger