Du hast mich betrogen - Frauen erzählen von Liebe, Betrug und Verrat, in einem aufwühlenden Sachbuch von Heide-Ulrike Wendt. Das Buch Alle Frauen, die in diesem Buch zu Worte kommen, haben sich geirrt. Sie glaubten an Liebe, die auch Tiefen übersteht, sie hatten Vertrauen in ein Versprechen, das sie und er sich gegeben hatten: Ich bin dir treu, und sie dachten, dass es ihnen nicht passieren könnte die Betrogene zu sein. Die andere ist keine Geliebte für eine … mehrbetrogene Nacht. Nein, er hat gleich auf Liebe gemacht. Und warum hat er nichts gesagt? Es sind fast immer die gleichen Sprüche, die die Betrogene zu hören bekommt: Weil er ihr nicht weh tun wollte. Weil er dachte, es geht vorbei. Weil er sich zwar verliebt hat, sie aber nicht verlieren will. Weil er erst sehen will, was daraus wird. Sprüche, so banal, als stammten sie aus einem Gute-Zeiten-Schlechte-Zeiten-Dialog. Zuerst wollten die Frauen es nicht wahr haben, konnten nicht begreifen, was da mit ihrer Liebe passiert ist. Sollten die vielen gemeinsamen Jahre wirklich nicht schwerer wiegen als das, was der geliebte Partner bei der Anderen suchte? Sie begannen zu kämpfen um ihn, die Familie, die gemeinsamen Pläne, die gemeinsame Zukunft, jede auf ihre ganz besondere Art. Fast alle haben verloren. Nur einige hoffen noch und sagen: Trotz alledem ich will ihn wiederhaben. So unterschiedlich wie die Formen ihrer Liebe, so unterschiedlich ist auch der Umgang mit ihrem Schmerz. Doch was sie vereint, ist die Erkenntnis: S i e wusste mehr als ich. Sie hatte die besseren Karten. Während die Geliebte fragt: »Gehen wir zu mir oder ins Hotel?« fragt die Ehefrau: »Wer von uns geht morgen zum Elternabend?« Das Paar sitzt zwar noch in einem Boot, aber nur er weiß, dass es ein Leck hat. Der Inhalt Als sich Desire, 35, eines Nachts alle gespeicherten SMS des Mannes aufrief, den sie in ein paar Wochen heiraten wollte, da machte es plink bei ihr, denn sie las, was er gerade an seine Geliebte geschrieben hatte: »Ich habe es getan für Dich, für uns, die größte Liebe meines Lebens.« Zora, 42, erfuhr an einem Samstag im Mai, warum ihr Mann in letzter Zeit keine Lust mehr hatte auf Sex mit ihr. Es klingelte an der Wohnungstür und davor stand eine junge, schwangere Frau, die sie mit den Worten begrüßte: »Guten Tag, ich bin die Freundin ihres Mannes wann geben Sie ihn endlich frei?« Carla, 51, dachte sich zuerst nichts dabei, als ihr Mann plötzlich nur schwarze Klamotten trug, regelmäßig zum Friseur ging und sich morgens beim Kniebeugen schnaufend am Waschbecken festhielt. Seitdem sie weiß, dass er eine Geliebte hat, wünscht sie sich, dass die Menschen ohne Gefühle geboren werden dann tue es nicht so weh, wenn man enttäuscht wird. Über 20 Frauen aus Ost und West, Architektinnen, Krankenschwestern, Fotografinnen, Sekretärinnen und Hausfrauen, haben der Autorin erzählt, was sie ansonsten nur ihrer besten Freundin anvertrauen: Ihre Geschichte von Glaube, Liebe, Hoffnung und Betrug und Verrat. Von der Geliebten, die längst keine heimliche mehr ist, und trotzdem im gleichen Konzert sitzt wie die Betrogene, um IHN spielen zu hören: »Da sitzt dann eine Nebelkrähe, die reich ist. Das ist sie. Und die andere ist gar nichts. Das bin ich«. Oder von der, die die Betrogene eine Stunde warten lässt, als sie mit ihr reden will. Und auf ihre Bitte, doch immer Kondome zu benutzen, weil er ja im Moment mit ihnen beiden schlafe, sagt: »Keine Bange. Das wird sich bald erledigt haben«. weniger