MADE IN CHINA -- dieses Label kennt man. Von Turnschuhen und T-Shirts und Textilien aller Art. China gilt als die Domäne für Billigprodukte und Massenware. Doch Kleidung und Schuhe waren nur der Anfang. Inzwischen kommen 50 Prozent aller Kameras, 30 Prozent aller TV-Geräte und Klimaanlagen, 25 Prozent aller Waschmaschinen und 20 Prozent aller Kühlschränke aus China , schreibt der Buchautor Wolfgang Hirn. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit habe sich China auf … mehrdie Weltmärkte geschlichen . Nun setzt der Drache zum Sprung an. China baut immer mehr Produktionskapazitäten auf, sichert sich Know-how und nutzt seinen gigantischen Binnenmarkt für den großen Satz nach vorne: Heute schon ist China das viertgrößte Produktionsland der Welt - hinter den USA, Japan und Deutschland. Und es ist im Begriff, an die beiden Letzteren zu überholen. Dem wirtschaftlichen Aufstieg wird der politische folgen, prophezeit der Autor: Keine Frage: China ist auf dem Weg zur Weltmacht. Das chinesische Wirtschaftswunder entfacht eine Sogwirkung, die sich in den Industriestaaten als steife Brise bemerkbar macht. Schon heute verschwinden ganze Industrien im Reich der Mitte - und mit ihnen die Arbeitsplätze. Kein Wunder, denn der Stundenlohn in China beträgt im Schnitt 70 Cents, in den USA dagegen 19,10 Dollar und in Deutschland 28,80 Dollar , rechnet der Autor vor. Hinzu kommt: Gleich einem gewaltigen ökonomischen Staubsauger verschlingt das boomende Land Unmengen an Rohstoffen. Die Importe von Öl, Metallen, Getreide und Baumwolle werden weiter steigen und die Preise nach oben treiben. Wolfgang Hirn räumt ziemlich gründlich auf mit einem Chinabild, das dem Klischee der Billigware verhaftet ist. Sein Buch ist ein Augenöffner -- drastisch schildert es den raketengleichen Aufstieg Chinas und dessen Konsequenzen. Die werden enorm sein, warnt Hirn: Sie wird jeder spüren, ob Verbraucher, Arbeitnehmer oder Manager, ob in Deutschland, den USA oder in Japan. Das ,neue' China wird unser Leben verändern, und zwar gravierend. weniger