Existentielle Verstrickung, nicht zu verwechseln mit biografistischer Innerlichkeit, ist eines der Grundelemente in Judith Fischers Buch "mimose. schneckenhaus". Aus disparaten Quellen (Sachbüchern der Biologie, Zeugnissen der Botanomantie, der Wahrsagerei aus Pflanzen, Mitschriften von Direktbeobachtungen, fremden Dichtungen etc.) destilliert Fischer einen brüchigen, fragmentarisch lose verwobenen Textkörper, der tatsächlich die Mimesis einer Mimose sein könnte. (Wenn … mehrman Mimesis in veränderter Form auf avancierte Dichtung anwenden und nicht dem literaturwissenschaftlichen Credo unreflektiert folgen will, daß die Poesie der Moderne in höchstem Grad anti-mimetisch sei. Eine solches Credo fußt auf der zweifelhaften Bestimmung von literarischem Realismus als einzig adäquater Widerspiegelung einer außersprachlichen Wirklichkeit in der Literatur.) weniger