Nach fünf guten bis sehr guten Gothic-Metal-Alben hatten Paradise Lost keine Lust mehr auf die ganz harten Klänge und drehten den Distortion-Regler um einige Stufen zurück. Wo zuvor fette Riffs den Weg in die Gruft gewiesen hatten, dominierten plötzlich ruhigere Klänge, mit denen Gitarrist/Hauptsongwriter Greg Mackintosh seinen großen Vorbildern Depeche Mode und Sisters Of Mercy Tribut zollte. Der erste Tonträger dieser neuen Paradise Lost-Ära, One Second ('97), … mehrverblüffte nach Erscheinen viele alte Fans der Band, erwies sich jedoch bei genauerem Hinhören als nahezu fehlerfreie, sorgfältig ausgefeilte Düsterrock-Scheibe. Mackintosh und Producer Sank setzen die Keyboards gleichberechtigt neben der Gitarre ein, und sogar vor elektronischen Soundeffekten schreckte man nicht zurück. Leisten können sich die Briten das stilistische Wagnis allerdings, denn die poppigen Ohrwürmer "Say Just Words" und "One Second" schreien förmlich nach einer relaxten Instrumentierung. Man mag der Band ihre Neuorientierung übel nehmen, am kreativen Potenzial von One Second gibt es jedoch objektiv nicht das Geringste zu bemängeln. --Michael Rensen weniger
CD 1
01 - One Second
02 - Say Just Words
03 - Lydia
04 - Mercy… mehr
05 - Soul Courageous
06 - Another Day
07 - The Sufferer
08 - This Cold Life
09 - Blood Of Another
10 - Disappear
11 - Sane
12 - Take Me Down weniger