Fast sechs Jahre hat Trent Reznor nach The Fragile vergehen lassen, um mit With Teeth ein neues Studioalbum zu präsentieren. Das ist viel Zeit, die dem Industrial-Großmeister, der wie kein anderer Musiker des Genres Menschenmassen mobilisieren kann, den Raum zu Veränderungen gab. Mit dem Alter kommen bekanntlich innere Ruhe und eine gewisse Gelassenheit, und so finden sich auf dem sich Pop annähernden Album With Teeth neben böse zubeißenden Hauern auch zunehmend … mehrmoderatere Töne. Nicht, dass der Mann, der sich ein Studio in dem Haus einrichtete, in dem Sharon Tate von Charles-Manson-Anhängern ermordet wurde, handzahm geworden ist. Aber ein paar der gewohnt wütenden und grollenden Alptraum-Sounds, der knochenbrechenden Rhythmen und enervierenden Zwischentöne wie in You Know Who You Are haben Nine Inch Nails eingetauscht. So gibt es in dem Opener All The Love In The World TripHop-Beats und fast schon zärtliche Piano-Passagen zu hören, da schimmert in Only 80er-Synthie-Pop durch. The Collector verfügt gar über eine relative Melancholie und The Hand That Feeds ist mehr Alternative-Rock denn Industrial-Gebretter. With Teeth erscheint fast auf den Tag genau, an dem Trent Reznor seinen 40sten Geburtstag (17.05.2005) feiert und da rutschen einem dann schon mal wehmütige Worte wie Every Day Is Exactly The Same raus. Natürlich altern auch Nine Inch Nails, allerdings rosten sie noch nicht. --Sven Niechziol weniger
CD 1
01 - All the Love in the World
02 - You Know What You Are?
03 - Collector
04 - Hand That Feeds… mehr
05 - Love Is Not Enough
06 - Every Day Is Exactly the Same
07 - With Teeth
08 - Only
09 - Getting Smaller
10 - Sunspots
11 - Line Begins to Blur
12 - Beside You in Time
13 - Right Where It Belongs weniger